Peterhof und Hermitage (Eremitage)

Einige Austauschschüler waren auch am nächsten Morgen noch nicht nüchtern und mussten in der Jugendherberge bleiben. Einer Amerikanerin ging es sogar so schlecht, dass sie fast ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Die anderen fuhren um neun Uhr mit dem Bus nach Peterhof los. Wir fuhren etwas mehr als eine Stunde. Das Wetter war auch an diesem Tag nicht sonderlich gut und die Sonne verbarg sich hinter den Wolken. Als wir dann ankamen, war ich dann doch überwältigt von dem ganzen Prunk und Gold der Türmchen auf dem Dach des Schlosses. Am Tor wartete schon unsere Fremdenführerin auf uns und brachte uns gerade rechtzeitig zum Anschalten der Fontänen in den Schlosspark. Unter Musik wuchsen dann die Fontänen nach und nach empor.

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Selbst bei schlechtem Wetter strömen Menschenmassen nach Peterhof…

Anschließend gingen wir durch den Park und sahen dabei auch die Scherzfontäne. Aus der Ferne sah dieser Brunnen wie ein Baum aus. Wenn man aber näher heran kam, spritzte aus den Ästen Wasser. Viele Besucher fragen sich wahrscheinlich, warum diese ausgerechnet angeht, wenn sie daran vorbeigehen. In wirklichkeit sitzt aber die ganze Zeit ein Angestellter in einem kleinen Häuschen mit verspiegelten Scheiben und steuert die Fontänen.
Alle Springbrunnen (es gibt über 150) werden übrigens ohne Pumpen betrieben, da schon Peter der Große meinte, dass die Technik ja nur kaputt gehen könnte. Etwa 20 km außerhalb von Peterhof gibt es einen Hügel mit einer Quelle. Durch Rohre wird das Wasser von dort nach Peterhof geleitet und ausschließlich mit Hilfe der Schwerkraft funktionieren die Fontänen.
Wir besichtigten noch einige Paläste, die direkt am Ufer der Ostsee standen. Um kurz nach zwölf gingen wir durch die riesige Parkanlage in den Ort in der Nähe von Peterhof. Dort aßen wir zu Mittag und fuhren anschließend mit dem Bus zurück nach Petersburg. Nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir dort an. Zunächst gingen wir in einen Souvenirshop in dem es auch alle möglichen Matrjoschkas gab. So z.B. je eine Matrjoschka mit Angela Merkel, Barack Obama, Wladimir Putin und sogar mit den Angry Birds. Nachdem wir uns dort eine Weile umgeschaut hatten, gingen wir weiter.

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Während es in Peterhof regnete, schien am Winterpalast, dem Hauptgebäude der Heremitage die Sonne.

Der nächste Programmpunkt auf der Liste war die Besichtigung der Hermitage, eines der größten Kunstmuseen der Welt. Zur Besichtigung aller Exponate (es gibt ca. 3 Millionen), so sagte man mir, bräuchte man mehrere Jahre. Wir besichtigten jedoch nur den Hauptkomplex, der sich im Winterpalast befindet. Zum Glück bekamen wir am Eingang eine Karte zur Orientierung innerhalb des riesigen Gebäudes, sonst hätte ich mich wohl verlaufen. Obwohl sich die Ausstellung über ein sehr großes Areal erstreckte, war es in vielen ehemaligen Gemächern des Zaren voller Menschen. Der Großteil der Besucher waren deutsche Rentnerinnen und Rentner, und da ich auf jeden Schritt und Tritt deutsch hörte, dachte ich fast ich wäre schon in Deutschland. Es war schon ganz unerwartet für mich die ganze Zeit meine Muttersprache zu hören, da ich mich ja in den letzten Monaten ausschließlich auf Russisch unterhalten hatte. Es war aber auch von Vorteil sich den Gruppen anzuschließen und von den Fremdenführern etwas über die Kunstwerke zu erfahren.
Leider mussten wir schon nach zwei Stunden wieder draußen sein, weil das Museum um 18 Uhr schloss. Ich hätte dort noch eigentlich die ganze Nacht bleiben können – es gab ja so viel Interessantes zu sehen.

 

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